[zurück zur Startseite]

Johannes Senft

Sohn von Johann Daniel Senft und Maria Christina Linke

Handelsmann, Musikant

*   Eppe (Kr. Waldeck-Frankenberg) 08.1783
~  Sankt Peter und Paul Eppe 23.08.1783
Taufpaten: Joannes Leonard und Anna Maria Leffarth
oo  I. unbekannt ca. 1803  Anna Theodora Lüttecke
oo  II. Remblinghausen 19.04.1814  Anna Maria Gertrud Franziska Eigenmeyer
†   im Luerwald bei Neheim 16.02.1833 (erfroren)

Johann Senft, Handelsmann und Musikant, im katholischen Eppe im Waldeckschen geboren,
nahm – nachdem er bereits ein paar Jahre im Holzener Gemeindegebiet gelebt hatte, um 1820
vom Boisenhof in Holzen 4 Morgen Land gegen einen jährlichen Grundzins von 6 Thalern,
4 Silbergroschen und 7 Pfennig in Erbpacht und baute darauf ein Haus.

Schon die Katasterkarte von 1829 gibt darüber Auskunft. Die Hausstätte ist mir der
Bezeichnung „Am Spielmann“ versehen. Der Name ist heute noch als Hausnahme lebendig
und bezeugt, dass der Ahnherr aller Familien Senft in Holzen sich durch seine
musikalische Begabung und Tätgkeit besonders hervortat.

Der Überlieferung nach spielte er verschiedene Instrumente. Bei der Holzener
Schützenbruderschaft gehörte er 1824 zu den ersten Mitgliedern und war bzgl. des
jährlichen Schützenfestes eine besonders wichtige Person. Er schlug die kleine
Schützentrommel, die die Bruderschaft in Ermangelung einer "theuren Blasmusike"
angeschafft hatte. Von seinen Trommler Kenntnissen erhielt er im Dorf den Spitznamen
"Spiel-Dengel", "Dengel-Johann" oder einfach "Dengeln". Die sauerländische-plattdeutsche
Bezeichnung „dengeln“ steht für klopfen, schlagen.

Als Johann Senft 1833 im Luerwald starb, kam er von Neheim, wo er – so berichtet die
Überlieferung – auf einer Feier Musik gemacht hatte.

Während die Todesursache eindeutig mit Erfrieren angegeben wird, ranken sich um die
genauen Geschehnisse zahlreiche Geschichten. So berichtet der Volksmund bis heute,
Johann sei an dieser Stelle auf seinem nächtlichen Heimweg überfallen worden.
Aufgrund einer Kopfverletzung wurde ein Überfall angenommen. Unvorsichtigerweise
habe Johann schon auf der Feier in Neheim mehrfach mit vermeintlichen Geldstücken in
seiner Rocktasche geklimpert und so evtl. seinen späteren Überfall provoziert. Als
jedoch der Täter dem bewusstlos geschlagenen Musiker die Taschen ausleeren wollte,
seien nur eine ganze Hand voll Hufnägel darin gewesen. Diese sollen die Ursache für
das „klimpern“ gewesen sein. Die Nägel habe man z.T. in der Rocktasche und rund um
den Tatort gefunden. Der Täter habe den Niedergeschlagenen dann einfach liegenlassen
und er sei erfroren.

Eine andere Version berichtet, er habe nach der anstrengenden Musikdarbietung in Neheim
auf dem Rückweg an dieser Stelle eine Pause gemacht, sei erschöpft eingeschlafen und in
der klirrenden Februarkälte erfroren.


Quellen: KB St. Peter und Paul Eppe
KB Remblinghausen
Kloster Oelinghausen


Geschwister:Anna Christina * Remblinghausen 07.08.1792 - oo Franz Christian Haberstroh - † unbekannt

Kinder:Johann Hermann ~ Stockum 28.12.1804 - † unbekannt

Johann Christoph * Kückelheim 13.05.1808 - † 04.11.1815

Elisabeth * unbekannt ca. 1810 - † 04.12.1817

Johann Theodor * Dahlsen 14.10.1812 - oo A. M. Elisabeth Brüggemann - † 10.06.1878